Erst Bern, jetzt Basel - so langsam lern ich endlich auch die Deutschschweiz kennen :))
Am Freitagabend ging es dann aber erstmal nach Fribourg zur Abschiedsfeier von einem der Trimesterschüler. Und es waren wahrscheinlich 90% aller Austauschschüler aus Fribourg sowie Umgebung da und auch der Rest der Romandie war ganz gut vertreten. Ich hab selten so viele Austauschschüler auf einmal gesehen. Ich fand's super, alle mal wieder zu sehen und es war wirklich ein netter Abend.
Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Basel! Josie hatte nämlich ein Sonderangebot der SBB gefunden, mit dem wir in den Nordwesten fahren konnten (ich glaube, das Ticket aller-retour mit Gutscheinen hat weniger gekostet als eine einfache, normale Fahrt). Mit uns gekommen sind noch unsere Brasilianer Henrique und Laura sowie Mara aus Australien. In Basel haben wir dann noch ein paar andere Austauschschüler getroffen, die im deutschsprachigen Teil sind.
Zu denen noch mal kurz: Ich find es wirklich beeindruckend, wie gut die nach einem knappen Jahr Deutsch können. Und diese Mischung aus Schweizerdeutsch und dem jeweiligen Akzent ist wirklich einmalig. Noch was zum Schweizerdeutsch: Eigentlich gibt es das Schweizerdeutsch gar nicht, teilweise könne sich die Deutschschweizer noch nicht mal untereinander verstehen. Irgendwie beruhigend.
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Southern hemisphere! |
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Naa, wer findet die drei Schweiz-Hinweise? ;) |
Im Zug nach Basel haben wir erstmal ganz entspannt Mittag gegessen. Wir hatten noch Chips vom Vorabend, Salat, Brot und Käse mit (AFS - Another Fat Student). Am Ende haben wir natürlich die ganzen Krümel wieder eingesammelt und die Verpackungen weggeschmissen - nicht das Ihr uns noch für so egoistische YOLO-Jünger haltet wie die Frau neben uns ;).
In Basel angekommen sind wir zum Barfüsserplatz gefahren und von dort aus zum Münster weitergegangen. Der Münster ist eine Kirche und eines der Wahrzeichen von Basel. Und wenn ihr ihn euch vorstellen wollt, denkt am besten an Hogwarts. Danach sind wir noch auf den rechten Turm gestiegen, wo wir dann wieder schön gepicknigt haben.
Wieder unten angekommen haben Josie und ich angefangen unsere Gutscheine einzulösen. Neben Raclette und einem Schokoladen-Karabinerhacken gab es auch einen Glühwein gratis. Um ehrlich zu sein hab ich schon besser mit weniger Prozent gehabt, aber ich wollte unbedingt die Tasse haben. Nun ja, jetzt hab ich eine Basel-Weihnachtsmarkt-Tasse und weiß, dass ich einfach an Alkohol kommen kann.
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Jaaaa, darüber freuen sich die Deutschen. |
Der Weihnachtsmarkt war wirklich sehr schön. Es gab ausgefallenere Stände (Glühbier), Schweizer Stände (Raclette und Schokolade^^) und die Klassiker à la gebrannte Mandeln, aber z.B. mit den Geschmackssorten Chili und Amaretto.
Dieses Wochenende war eins dieser fantastischen Austauschschüler-Erlebnisse, nach denen ich mir nicht nur sicher bin, ein schönes Land und eine gute Organisation ausgewählt zu haben, sondern einfach nur glücklich bin, das alles so perfekt geworden ist.
Viele konnten nicht verstehen, warum ich in ein Nachbarland -und dann noch in ein überwiegend deutschsprachiges- gehe und manchmal hat mich dieses Rumgenörgel wirklich verunsichert, obwohl mir die vielen Vorteile ja bewusst waren. Aber eine andere Deutsche hat es mal so auf den Punkt gebracht: "Der einzige Nachteil der Schweiz ist, dass sie so nah an Deutschland dran ist." Stimmt. Läge die Schweiz im Pazifik, hätte ich mir wahrscheinlich weniger Kommentare anhören dürfen. Und mittlerweile sehe ich das nicht mehr als Nachteil, sondern bin froh, dass ich so einfach zurück kommen kann.
Durch meine Orga hab ich so viele tolle Menschen kennengelernt, dass ich es selber manchmal nicht fassen kann. Gleichzeitig kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es jetzt ohne sie wäre. Wobei die Austauschschüler anderer Organisationen natürlich auch nett sind ;)) Selbst wenn man natürlich nicht mit jedem befreundet seien kann, merke ich immer, wenn wir Austauschschüler zusammen sind, dass man trotz aller Unterschiede ähnlich tickt.
Auch bin ich total zufrieden damit, für ein Jahr und ohne Unterbrechung gegangen zu sein. Die ersten sind jetzt schon wieder weg - unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Mein erstes Drittel ist rum und einerseits vergeht die Zeit unglaublich schnell, andererseits hab ich mehr erlebt als je zuvor in diesen dreieinhalb Monaten. Bis jetzt gab es kein einziges Wochenende, an dem ich lieber in Deutschland gewesen wäre und ich will noch soooo viel sehen in den nächsten sieben Monaten. Wovon ich euch natürlich weiterhin berichten werden.
Bis dann!
Liebe Grüße, eure Toni